Opa Paul zieht seine dicke Winterjacke an. Er hat schon die Türklinke in der Hand, da hört er hinter sich die Stimme seiner lieben Frau. «Wo willst du denn hin?» Opa Paul wendet sich ihr zu. «Wo soll ich schon hin wollen, muss ich über jeden Ausgang Rechenschaft ablegen?!» «So war das nicht gemeint.» erwidert sie. «Leg doch nicht jedes Wort auf die Goldwaage. Du reagierst in letzter Zeit so überempfindlich.» «Naja,» brummt er. «Morgen trudelt wieder die ganze Verwandtschaft ein, da soll doch alles fertig sein. Ich gehe jetzt den bestellten Weihnachtsbaum abholen.» Nach diesen Worten verlässt er den Raum.
Oma Hedwig seufzt, jedes Jahr der gleiche Zirkus. Sie wendet sich wieder dem Rotkohlschneiden zu. Bei ihr gibt es den nicht aus dem Glas vom Diskounter, nein, den bereitet sie immer noch selbst zu, mit Apfelstücken, Nelkengewürz und einem Esslöffel Schweineschmalz. Das ist wie eine Glasur für das Rotkraut. Außerdem muss es einen Tag vorher zubereitet werden. Es schmeckt erst am zweiten Tag so richtig.
Nach seiner Rückkehr passt Opa Paul den Tannenbaum in den Christbaumständer ein und stellt ihn im Weihnachtszimmer auf. Er hält auch nicht so viel von dem neumodischen Sachen. Auf seinen Baum kommen richtige Kerzen. Dazu viel Lametta und Weihnachtsbaumkugeln. Er tritt einen Schritt zurück und betrachtet zufrieden sein Meisterwerk. Wenn nur erst der morgige Tag vorüber wäre, denkt er. So viel Trubel, so ein Geschnatter. Aber was tut man nicht alles für seine Lieben.
Nun sind sie alle da. Sein Sohn Rainer mit Frau und den Zwillingen Leon und Leonine. Onkel Karl und Tante Anna. Onkel Sascha, diesmal ohne Anhang. Tochter Elke mit Sohn Pepe und Lebensgefährten Tom. Alle in Weihnachtsstimmung, alle in Erwartung des Weihnachtsabends.
Opa Paul hat extra für seine Enkel einen Weihnachtsmann bestellt, ein lieber Nachbar von nebenan. Er zündet die Kerzen an und läutet mit dem Glöckchen. Das heißt: Alle eintreten ins Weihnachtszimmer.
Jeder schaut auf die vielen, liebevoll eingepackten Geschenke für die Erwachsenen. Naja, schauen dürfen sie schon. Aber erst werden Weihnachtslieder gesungen, da geht Oma Hedwig nicht von ab. Das gehört nun mal zu Weihnachten. Und dann läutet auch noch die Türglocke. Der Weihnachtsmann lässt sein «Hohoho» hören.
Die Kinder laufen aufgeregt in der Weihnachtsstube umher. Sie sind, wie man so sagt, ganz aus dem Häuschen. Der Nachbarweihnachtsmann bleibt mit seinem Geschenkesack auf der Türschwelle stehen und lässt noch einmal sein «Hohoho» erschallen. Dieses, mit tiefer Stimme gesprochene «Hohoho», von dem Zweimeter Weihnachtsmann, jagt den Zwillingen Angst ein. Sie wollen sich verstecken und laufen auf den Weihnachtsbaum zu. Sie wollen sich dahinter verstecken.
Nun nimmt das Unheil seinen Lauf. Der Weihnachtsbaum wackelt bedenklich und kippt schließlich in Richtung Fenster um. Alle starren auf den fallenden Baum. Es ist, als ständen sie unter einem Schock. Keiner rührt sich. Erst als die Gardinen lichterloh brennen laufen sie wie aufgeschreckte Hühner in die Küche und suchen nach großen Gefäßen, um damit den Brand zu löschen.
Für die Kinder scheint das ein Heidenspaß zu sein. Sie klatschen in die Hände und rufen: «Hurra, hurra, die Feuerwehr muss her.»
Mit Hilfe aller gelingt es den Brand zu löschen. Sie atmen erleichtert auf. «Ist ja alles noch einmal gut gegangen.» Sie sind nochmal glimflig davon gekommen. Nur die Gardinen gibt es nicht mehr. Und der der Weihnachtsbaum sieht aus wie ein gerupftes Huhn. Opa Paul schaut traurig auf seinen so liebevoll geschmückten Baum. «Na, da muss ich wohl umdenken», bekennt er innerlich. «Da müssen nächstes Jahr wohl doch elektrische Kerzen her.»
Aber was soll’s. Am nächsten Tag verabschieden sich alle mit lachenden Gesichtern. Es war, trotz alle dem, ein schönes Weihnachtsfest beteuern sie und schütteln sich die Hände. «Auf Wiedersehen bis nächstes Jahr.»
Oma Hedwig seufzt, jedes Jahr der gleiche Zirkus. Sie wendet sich wieder dem Rotkohlschneiden zu. Bei ihr gibt es den nicht aus dem Glas vom Diskounter, nein, den bereitet sie immer noch selbst zu, mit Apfelstücken, Nelkengewürz und einem Esslöffel Schweineschmalz. Das ist wie eine Glasur für das Rotkraut. Außerdem muss es einen Tag vorher zubereitet werden. Es schmeckt erst am zweiten Tag so richtig.
Nach seiner Rückkehr passt Opa Paul den Tannenbaum in den Christbaumständer ein und stellt ihn im Weihnachtszimmer auf. Er hält auch nicht so viel von dem neumodischen Sachen. Auf seinen Baum kommen richtige Kerzen. Dazu viel Lametta und Weihnachtsbaumkugeln. Er tritt einen Schritt zurück und betrachtet zufrieden sein Meisterwerk. Wenn nur erst der morgige Tag vorüber wäre, denkt er. So viel Trubel, so ein Geschnatter. Aber was tut man nicht alles für seine Lieben.
Nun sind sie alle da. Sein Sohn Rainer mit Frau und den Zwillingen Leon und Leonine. Onkel Karl und Tante Anna. Onkel Sascha, diesmal ohne Anhang. Tochter Elke mit Sohn Pepe und Lebensgefährten Tom. Alle in Weihnachtsstimmung, alle in Erwartung des Weihnachtsabends.
Opa Paul hat extra für seine Enkel einen Weihnachtsmann bestellt, ein lieber Nachbar von nebenan. Er zündet die Kerzen an und läutet mit dem Glöckchen. Das heißt: Alle eintreten ins Weihnachtszimmer.
Jeder schaut auf die vielen, liebevoll eingepackten Geschenke für die Erwachsenen. Naja, schauen dürfen sie schon. Aber erst werden Weihnachtslieder gesungen, da geht Oma Hedwig nicht von ab. Das gehört nun mal zu Weihnachten. Und dann läutet auch noch die Türglocke. Der Weihnachtsmann lässt sein «Hohoho» hören.
Die Kinder laufen aufgeregt in der Weihnachtsstube umher. Sie sind, wie man so sagt, ganz aus dem Häuschen. Der Nachbarweihnachtsmann bleibt mit seinem Geschenkesack auf der Türschwelle stehen und lässt noch einmal sein «Hohoho» erschallen. Dieses, mit tiefer Stimme gesprochene «Hohoho», von dem Zweimeter Weihnachtsmann, jagt den Zwillingen Angst ein. Sie wollen sich verstecken und laufen auf den Weihnachtsbaum zu. Sie wollen sich dahinter verstecken.
Nun nimmt das Unheil seinen Lauf. Der Weihnachtsbaum wackelt bedenklich und kippt schließlich in Richtung Fenster um. Alle starren auf den fallenden Baum. Es ist, als ständen sie unter einem Schock. Keiner rührt sich. Erst als die Gardinen lichterloh brennen laufen sie wie aufgeschreckte Hühner in die Küche und suchen nach großen Gefäßen, um damit den Brand zu löschen.
Für die Kinder scheint das ein Heidenspaß zu sein. Sie klatschen in die Hände und rufen: «Hurra, hurra, die Feuerwehr muss her.»
Mit Hilfe aller gelingt es den Brand zu löschen. Sie atmen erleichtert auf. «Ist ja alles noch einmal gut gegangen.» Sie sind nochmal glimflig davon gekommen. Nur die Gardinen gibt es nicht mehr. Und der der Weihnachtsbaum sieht aus wie ein gerupftes Huhn. Opa Paul schaut traurig auf seinen so liebevoll geschmückten Baum. «Na, da muss ich wohl umdenken», bekennt er innerlich. «Da müssen nächstes Jahr wohl doch elektrische Kerzen her.»
Aber was soll’s. Am nächsten Tag verabschieden sich alle mit lachenden Gesichtern. Es war, trotz alle dem, ein schönes Weihnachtsfest beteuern sie und schütteln sich die Hände. «Auf Wiedersehen bis nächstes Jahr.»
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